NAMIB Durchquerung 2008

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add 10-2014 Im Maerz 2008 haben sich mein damaliger Co-Pilot Danni und ich ein besonderes Schmankerl gegoennt: Eine gefuehrte Durchquerung der Namib im eigenen Wagen. Erst vor einigen Jahren ist das ehemalige Diamantengebiet SPERRGEBIET II  zwischen Luederitz Bucht im Sueden und Walvis Bay im Norden begrenzt freigegeben worden.. Auf der Karte unten sieht man die unendliche Sandwueste, die Gesamtstrecke war etwa 600 km und dauerte eine Woche. Die meisten Fotos wurden von Danni gemacht. 

 

Blick von oben: Man sieht die vom Wind immer wieder frisch aufgetuermten hohen Duenen. Ohne erfahrene Wuestenfuehrer, mehrere Fahrzeuge und Spezialausruestung hat man alleine keine Ueberlebenschancen.

In diesem endlos scheinenden Sandmeer sind Menschen und Fahrzeuge nur winzige Punkte

Die Masse macht's! Wir waren sechs wuestentaugliche Fahrzeuge plus zwei Fuehrungsfahrzeuge, alle verbunden durch Sprechfunk.

Fast alles waren baerenstarke Toyota Landcruiser 6-Zylinder, ich war der "Kleine". In der prallen Sonne als Schattenspender nutzbar. Beachte die Reifen: Druck auf 0,8 bar vorn und 1,0 bar hinten reduziert.

Unsere Truppe: Führungswagen vorn, Küchenwagen hinten, sieben Teams, ich war immer an Position 5

Ist man erstmal mit viieel Gas drueben hochgekommen, kippt der Wagen auf der Kuppe nach vorn und man steht "fast senkrecht" ueber dem Lenkrad.

Festgerammelt: Der Wagen hängt in Wagenmitte auf dem Grat fest. Ist jedem mal passiert, fröhliches Gejohle!

Er wird rückwärts freigeschleppt von Marius im Führungsfahrzeug

Weite - Farben - Einsamkeit

Zwischendurch kamen wir auch an die Atlantikkueste, die Luft ist deutlich kuehler und feuchter.

So ganz allein sind wir hier nicht: Spuren von Schakalen, die sich von angeschwemmten Seehundkadavern ernähren.

Mein Wagen wirkt etwas verloren in der weiten Landschaft

Ehemaliges Diamantencamp: Saeufer! Bei der Hitze aber wohl nicht nur Luxus.

Hier die Reste des Diamantencamps Grillenberger von vor 60 bis 90 Jahren. Die trockene Wuestenluft bremst den Zerfall.

In diesen "Reusen" wurde der Sand gesiebt auf Diamanten

Wasser wurde in Fässern vom Schiff angelandet und durch den Tiefsand ins Camp gezogen.

Ganz in der Naehe: das Wrack der "Eduard Bohlen", die 1909 in dichtem Nebel auf Grund lief. Wer hier anlandet, bleibt - BLEIBT. Heute ist die Wasserlinie etwa 500 m weiter  westlich.

Viele haben es nicht geschafft, aus den Diamantencamps oder von gestrandeten Schiffen aus der Wueste lebend  rauszukommen.

 

Oft ausserhalb Sichtabstand einsam den Spuren des Fuehrungsfahrzeugs nach..aber verbunden mit Sprechfunk.

Mit Vollgas 2. Gang 4x4 drueben hoch, auf dem Grat das Gas weg und kippen lassen. Und dann:  Fuss weg von Kupplung und Bremse!! Nur steuern und ggf etwas Gas zum Einfangen bergab.Foto in Aktion: die Reifen liegen vorn nicht mehr auf, Wagen kippt ueber die running boards.

Wer den Schwung verliert oder Gas wegnimmt, muss wieder rueckwaerts gaanz runterfahren und den naechsten Versuch starten. Nach ein paar Tagen kam Marius' Stimme ueber Funk: "Here comes the Deutsche Luftwaffe!" Die singende Drehzahl meines Hilux ueber 4000 U/m erinnerte ihn wohl an Stukas?

Nachtlager in der Namib Wueste

Mittagsbuffet, alles mitgeführt im Küchenwagen                Steile Abfahrt, der oben muss warten bis die Bahn frei ist



Kühler Morgen in der Wagenburg am diesigen Atlantik



Abendcamp, immer mit VIEL Alloohool

An einigen Stellen verläuft die Strecke direkt am Atlantik und kann nur bei Ebbe gefahren werden, gerade mal so...

Gefaehrliche Lage bei auflaufender Flut: Wer sich jetzt festfaehrt waehrend das Wasser steigt, kann seinen Wagen in einigen Stunden draussen auf dem Atlantik schwimmen sehen. Links am Hang die Flutmarke.

Ja Maedel, von hier ab geht's nur noch zu Fuss weiter! Aber ein schoenes Bild - und Cathy wurde dort NICHT ausgesetzt.

Das Begleitfahrzeug behaelt von seiner hohen Position den Ueberblick und  Sprechfunkkontakt.

 
Co-Pilot Danni. Mit den Ruderbooten wurden die Versorgungsschiffe entladen.     Letzter Tag: Ankunft in einem ehemaligen Militärcamp, WASSER!

Jedes Fahrzeug musste eigene Spritvorraete mitfuehren, in meinem Fall hatte ich ca. 210 Liter, davon 150 L im Langstreckentank. Nach einer Woche und knapp ueber 600 km waren alle Fahrzeuge fast leer. Mit den letzten Tropfen sind wir in Walvis Bay eingerollt. Durchschnittsverbrauch des Hilux auf der Gesamtstrecke: 33 Liter/100 km, die großen Landcruiser bis 45 L.

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